27.12.09

Ultraedit - Texteditor für Linux

Ich konnte es kaum glauben; UltraEdit (Version 1.0.0.1) gibt es nun für Linux! Gegen der Meinung vieler Linux Nutzer, insbesondere der VI Fraktion, habe ich noch keinen wirklich guten Text-Editor unter Linux finden können. Unter Windows fand ich UltraEdit und den einfacheren TextPad. Selbst Kate kommt da nicht ran, denn der Vorsprung liegt im Detail.

Installation

Derzeit verwende ich Kubuntu 9.04. Es werden brav deb files angeboten und das heute schon bis 9.10 (vor 2 Monaten released). Ansonsten gibt es neben dem universalem TAR-File auch weitere Pakete für:

  • Ubuntu
  • OpenSuse
  • Fedora
  • RedHat / CentOS
Die Installation ging schnell via dpkg. Lediglich ein Paket hat gefehlt, das man schnell nachinstallieren konnte. Das Programm erscheint dann im Menü unter "Entwicklung".

Die Anwendung

Die GUI integriert sich optisch perfekt in Linux und ist wohl keine aufgesetzte Emulation, wie es so manche Portierungen machen. Die Basis scheinen die Gnome-Libs zu sein, Dialoge etc. erscheinen entsprechend. Es wird wirklich auf Linux eingegangen. Beispielsweise findet man unter den Einstellungen Tastatur Schemas für Gnome und KDE zur Auswahl. Nach dem ersten Start fand ich die Schrift im Editor zu groß, kann man aber leicht einstellen. Die Reiter z.B. für die Anzeige der geöffneten Dateien ist mir auch zu groß, finde jedoch hierfür keine Einstellmöglichkeit. Ich vermisse auch die Möglichkeit den Editor auf das Maximum zu vergrößern, wie es mit Eclipse möglich ist.

Replace


Etwas, das mir sehr wichtig ist und bei dem die anderen Programme (außer VI) versagt haben, ist das Suchen und Ersetzen mit Regulären Ausdrücken. Hier erfreut UltraEdit mein Herz: Es beherrscht eben auch das Ersetzen durch einen Regulären Ausruck, nicht nur das Suchen. Und nun den Tränen nah; auch im Perl Stil. Dazu kann man auch noch auswählen, ob für das aktuelle Dokument, alle Offenen oder selektiertem Text. Absolut vorbildlich!


Bookmarks



Auch hier wurde aufgepasst. Es lassen sich in einem Dokument Bookmarks anlegen, die via Tastenkombination angesprungen werden können. Die original Tastenkombination entsprach nicht meinen Vorstellungen, ließ sich aber einfach ändern und wird sogar im Menü korrigiert angezeigt.



Makros


Sind auch möglich. Da wurde ich jedoch etwas enttäuscht, da eine aufgezeichnete Suche/Ersetze Funktion mit Regulären Ausdrücken nicht fehlerfrei wiedergegeben wurde. Beim Abspielen habe ich versucht eine Operation ohne Regex durchzuführen und das führte dann auch noch zu dem Fehler, dass er mit mitteilte, das Zeichen nicht gefunden zu haben.


HEX


Überrascht hat mich ein eingebauter Hexadezimal Editor. Dieser läßt sich im Menü aktivieren und das geöffnete Dokument wird einfach anders dargestellt und bearbeitet. Ich habe eine 100 MB Binärdatei erzeugt und diese konnte ich schnell und ohne Probleme mit öffnen und mit dem Hexeditor bearbeiten. Mit einer großen Textdatei habe ich das Bearbeiten nicht ausprobiert.

Templates


Es lassen sich eigene Vorlagen für Textbausteine hinterlegen. Das ist schon mal praktisch. Der Editor zum Bearbeiten der Templates scheint defekt zu sein, denn die Enter-Taste tut nicht immer. Ein shift-enter hilft. Hier lohnt sich der Blick in die Hilfe, denn es gibt Platzhalter, um z.B. das Datum einzufügen oder die Position des Cursors zu bestimmen. Die ersten 10 Templates kann man mit Tastenkürzel erreichen, nur leider lassen sich alle jenseites der 10 nicht in der Position verschieben. Dafür gibt es eine View, die alle Templates auflistet. Wünschenswert wäre hier, dass man festlegen kann, ob ein Template erst bei einem bestimmten Dateityp erscheint oder für alle zu Verfügung steht, denn was nutzen mir Perl Befehle bei einem Java Programm?



Auswahl


Es gibt keine Blockauswahl aus dem Menü. Das ist wirklich schwach. Mit ein wenig Phantasie hab ich es gefunden: Mit STRG+Maus-Click geht es.

Fazit

UltraEdit für Linux ist ein guter Editor, aber nicht vollkommen. Leider schreckt der Preis etwas ab, denn ca. 70 USD scheinen mir übertrieben teuer zu sein. Dafür hebt er sich nicht genug von kostenlosen Lösungen ab. Für Leute, die auf die gute RegEx-Replace Funktion nicht verzichten können, ist es vielleicht eine Überlegung wert.

http://www.ultraedit.com

25.05.09

High End Messe München - Bestes Bild - von wegen!

Das M.O.C. in München hatte gerade die Messe HIGH END 2009 veranstaltet, die ich besuchte. Und das vor allem in Erwartung den beworbenen Teil "Das beste Bild" zu finden. Wobei ich damit Home-Entertainment mit diversen neuen Fernsehtypen erhoffte.

Dahin gehend wurde ich absolut enttäuscht. Gerade zwei Aussteller konnte ich zählen, die ihre gängigen TV-Geräte zeigten.

Was sollte das? Absolut dreist mit den Slogan "Der beste Ton - Das beste Bild" zu werben und nichts bieten zu können.

Dabei sei nicht unerwähnt, dass alle, die für den "Ton" gekommen sind, voll auf ihre Kosten kamen. Eine unzählige Vielfallt der Audio-Klasse war anwesend.

Nun - Ein großes "Schäm dich!" auf den Veranstaltet. Womit ich diese Messe im nächsten Jahr nicht mehr ansteuern werde.